Brasilien
Vom 04.10.2002 bis 29.10.2002
Auf der folgenden Seite findest du erst einige Urlaubsbilder mit Text, und danach Informationen über Brasilien.
Urlaubsbilder
Chefin am Pool mit tragbaren CD-Player. |
Hier war es nicht nötig Handtücher auszulegen!! Platz war immer. |
Conny bei der Wassergymnastik. Hat immer viel Spaß gemacht. |
Conny nach der Wassergymnastik. |
Conny wie sie wirklich ist. Sie säuft und säuft. |
Unser Hotelstrand der den ganzen Tag bewacht war. |
Und hier ist der Beweis !! Bernhard trinkt Orangensaft !! |
Von Links: Lucio, Petra, Eberhard, Mauricio, Conny und ich. |
Conny an der Copacabana. Es war herrlich und heiß. |
Hier konnte man tagsüber günstig Liegestühle mieten |
Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Corcovado-Hügel mit Blick über ganz Rio de Janeiro. |
Blick auf die Pferderennbahn. |
Der riesige Christus auf dem Corcovado wacht die Cariocas. |
Unsere Gruppe beim Abendessen. Links unser Reiseleiterin "Doris" |
Straßenbahnfahrt die für Rückengeschädigte nichts war. |
Zuckerhut von unten. |
Zuckerhut Christusstatue Blick aus der Gondel |
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Blick von Gipfel des Zuckerhutes |
Blick von Gipfel des Zuckerhutes |
Nur mit der Gondel ging es nach oben. |
Die Wasserfälle von Inguacu |
Nun ein paar Bilder ohne Kommentar !!! |
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Das war ein Traum!! Bei diesen Aussichten fehlen uns die Worte |
Gruppenfoto bei den Wasserfällen. |
Und duschen brauchten wir danach nicht mehr |
Faulenzen war auch angesagt !!! |
Größtes Wasserkraftwerk der Welt mit 17 Turbinen |
Grenzpunkt zu Argentinien und Paraguay |
Blick von der brasilianischer Seite nach Paraguay |
Blick von der brasilianischer Seite nach Argentinien. |
Ankunft in Belo-Horizonte |
Belo-Horizonte als Panorama |
Jachthafen von Salvador da Bahia / das runde Gebäude war mal das Gefängnis. Ist jetzt nur noch ein Treffpunkt für Politiker. |
Mitten in der Innenstadt von Salvador da Bahia |
Salvadors restaurierte Altstadt, mit der blauen ,, Kirche der Sklaven " |
Cristo Redentor - Christusstatue
Die "Erlöser-Statue - Cristo
Redentor" ist neben dem Zuckerhut das bekannteste Symbol Rio de Janeiros.
Die Statue des Cristo Redentor befindet sich auf dem Corcovado 710m.ü.M.
Ursprünglich war das Monument als nationales Denkmal zum 100jährigen Jubiläum
der Unabhängigkeit von Portugal konzipiert worden.
Corcovado |
Cristo Redentor |
Entworfen wurde die Statue von dem
brasilianischen Architekt Costa Silva im Jahre 1921, wobei die ersten Entwürfe
gekreuzte Arme vorsahen, die Bevölkerung entschied sich aber für die weit geöffneten
Arme. Da die Stadt kein Geld hatte, um das Projekt zu finanzieren, verzögerte
sich der Bau um zehn Jahre und erst durch eine Geldspritze der Erzdiözese von
Rio und des Vatikans, sowie der Unterstützung Frankreichs, wurde die Statue im
Jahre 1931 durch den franzosischen Bildhauer Paul Landowski gebaut und am 12.
Oktober auf dem Corcovado eingeweiht. Bei ihrer Einweihung durch den damaligen
Präsidenten Getúlio Vargas wurden markige Worte gesprochen. Von Kardinal
Sebastião Leme stammte der fromme und bis heute ungehört gebliebene Bittspruch
an die gewaltige Betonfigur, das Land zu leiten und von allen Übeln zu
befreien. Doch selbst der nicht-religiöse Besucher wird ergriffen sein von der
schlichten Erhabenheit dieses Monuments. Die Beleuchtung der Statue wurde von
Marconi (dem Erfinder des Radios) von Italien aus, ferngesteuert in Betrieb
genommen.
Das Baumaterial ist Beton, der mit einer Specksteinschicht überzogen ist. In
ihrem 8m hohen Sockel befindet sich eine Kapelle für 150 Personen.
Die
Maße von Cristo: • Gesamthöhe: 38m - davon 8m Sockel und 30m Statue • Gesamtgewicht: 1.145 Tonnen • Spannweite: 28m - Distanz zwischen den Händen • Länge der Hände: 3,20m • Gewicht der Hände: 8 Tonnen • Höhe des Kopfes: 3,75m • Gewicht des Kopfes: 30 Tonnen |
Das
weltberühmte Bauwerk, das jährlich bis zu eine Million Besucher aus der ganzen
Welt anlockt, wird zur Zeit mit Geldern der Roberto Marinho Foundation und
zahlreicher internationaler Sponsoren aufwendig modernisiert. Das
Gesamtinvestitionsvolumen für die komplette Modernisierung der
Touristenattraktion beträgt vier Millionen US Dollar. Ein Großteil der
eingesetzten Fördertechnik stammt aus Deutschland. Bisher war die
Aussichtsplattform nur über Fußtreppen erreichbar. Im Mai 2002 werden die
Installationsarbeiten abgeschlossen sein und die Touristenströme können dann
mit der neuen Fördertechnik schnell und komfortabel zum Monument befördert
werden.
Der Corcovado liegt inmitten des Nationalparks Tijuca. Man kann mit einem Auto
oder einem Taxi dorthin gelangen. Mehr Spaß bereitet jedoch die Fahrt mit der
Zahnradbahn hinauf. Während der Auffahrt sollten Sie versuchen, einen Sitz auf
der rechten Seite zu bekommen. Vor dort hat man die beste Aussicht. Abfahrt ist
in der Station in der Avendia Cosme Velho 513 in Cosme Velho. Dorthin gelangt
man mit einem der Busse vom Centro sowie von Gloria und Flamengo - auf den
Bussen steht als Ziel "Rua Cosme Velho". Der Corcovado kann von 09:0
bis 18:00 Uhr besucht werden.
Station in der Avendia Cosme Velho |
Fahrt mit der Zahnradbahn |
Rio de Janeiro und seine Strände
Die
schwerste Entscheidung des Tages für einen Carioca:
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Sehenswürdigkeiten im Bundesstaat Rio de Janeiro
Wählen
Sie irgendeine Richtung. Rio ist überall schön. Falls Sie auf der
Strandpromenade Entlangschlendern wollen, können Sie in Arpoador anfangen und
bis ans Ende von Leblon wandern. Wenn Sie durch Ipanema kommen, nur Mut,
pfeifen Sie "Garota de Ipanema".
Vergessen Sie in Copacabana nicht, sich mit Kokosmilch direkt aus der
Kokosfrucht oder einem kühlen Bier vom Fass zu erfrischen. Falls Ihnen jedoch
zu heiß ist, versuchen Sie es doch mal mit der Lagune Rodrigo de Freitas. Und
denken Sie daran: an der Barra wartet der größte Strand Rios auf Sie.
Um sich der vollkommenen Harmonie zwischen dem, was der Mensch gebaut und dem,
was Gott erschaffen hat, bewußt zu werden, besuchen Sie den Aterro do
Flamengo, einer der größten Stadtparks der Welt. In der Nähe des Aterro
liegt das Stadtzentrum, das einer Architekturstunde gleichkommt, mit seinen
alten Häusern, der Praça Quinze, dem Stadttheater und dem Theater Cecília
Meireles.
Wenn Besucher Rio entdecken, haben sie auch die Möglichkeit die Umgebung der
Stadt zu erforschen. Die zwei meistgewählten Tagesausflüge zeugen von der
Vielfalt nicht nur des Staates Rio de Janeiro, sondern ganz Brasiliens. Eine Möglichkeit
ist die historische Stadt Petrópolis, die andere ist in die Gegend von Angra
dos Reis mit ihren 365 tropischen Inseln zu fahren, das heißt, eine Insel für
jeden Tag des Jahres. Die wunderbare Landschaft auf dem Weg nach Petrópolis
ist den Ausflug wert, und sobald der Besucher in der Kaiserstadt eintrifft,
kann er den ehemaligen Sommerpalast von Kaiser Pedro II. - heute Kaisermuseum
- und andere historische Gebäude kennenlernen. Petrópolis kann leicht an
einem Tag besichtigt werden, bietet aber auch die Möglichkeit eines mehrtägigen,
entspannenden Aufenthaltes in den Bergen.
Ein anderer berühmter Tagesausflug ist die Fahrt über die Küstenstraße in
Richtung São Paulo bis zu dem Dorf Itacuruçá, von wo man auf einem Schoner
"Saveiro" eine Fahrt durch die tropischen Inseln unternehmen kann.
Ebenso wie nach Petrópolis, kann sich der Ausflug nach Itacuruçá über
mehrere Tage erstrecken, denn an dieser Traumstraße finden sie nicht nur überschwängliche
Natur und Landschaft, sondern auch Geschichte: Die Stadt Parati, 1650 gegründet,
weist noch immer das malerische Stadtbild der Kolonialzeit auf. Übers
Wochenende ist die Gegend um Angra von den Cariocas besonders gut besucht
sowie auch Búzios, ein kleines Dorf in entgegengesetzter Richtung, nördlich
von Rio. Búzios ist ein charmanter und schicker Badeort, nicht nur seiner
selbst und den Hotels wegen, sondern auch wegen der neunzehn wunderschönen
Stränden.
Die Stadt Parati |
"Fahrt durch die tropischen Inseln" |
Parque Nacional Iguaçu - Paraná
Die Iguaçu-Wasserfälle
gehören zum gleichnamigen Nationalpark, der am 10.Januar 1939 gegründet wurde,
zur Hälfte zu Brasilien und zur anderen zu Argentinien. Das Gebiet steht unter
Naturschutz mit einem subtropischen Regenwald, der 1986 von der UNESCO zum
Weltnaturerbe erklärt wurde.
Außer Flussläufen, üppigem Palmen- und Kieferwald mit über 2.000
Pflanzenarten bietet er eine reichhaltige Fauna mit vielen vom Aussterben
bedrohten Vogelarten, u.a. auch Tukane, aber auch Affen, Nasenbären,
Wasserschweine, Wildschweine und sogar frei lebende Jaguare.
275 Wasserfälle donnern einen 3km breiten Abgrund hinab und erzeugen dabei
einen immerwährenden Regenbogen geschmückten Sprühnebel; all dies inmitten
eines subtropischen Waldes, dessen grüne Pracht das Schauspiel ungezähmter
Natur mit einer Aura des Ursprünglichen umgibt. Im Zentrum des unvergesslichen
Schauplatzes der Teufelsrachen, eine Stelle, an der 14 Wasserfälle mit ohrenbetäubendem
Getöse und dichten Nebelschwaden die 90m hohen Felsen hinabstürzen. Ein
schmaler Steg führt zur unteren Steilstufe der Wasserfälle.
Die unglaublichen Wassermengen, die Gischt und die gewaltige Kraft des Wasser
sind zwar ein beeindruckendes Schauspiel, jedoch hat der leidenschaftliche
Fotograf oder Filmer wenig Freude: Man sieht die Fälle dann kaum vor lauter sprühendem
Wasser! Deshalb können die niederschlagsärmeren Monate wie Oktober und
November ebenso reizvoll sein. Mit Glück können dann auch neben zahlreichen
Wasservögeln auch Wasserschildkröten beobachtet werden. Vermeiden sollte man
einen Besuch in der Osterwoche: Dann landen auf der argentinischen Seite täglich
mehrere Jumbos auf dem winzigen Flughafen von Puerto Iguaçu, und die
Touristenströme bewegen sich im Gänsemarsch zu den Kaskaden.
Die bezaubernden
Iguaçu-Wasserfälle - Paraná
Die Iguaçu-Wasserfälle
- "großes Wasser" in der Sprache der Guarani - sind eines der
Naturwunder von Brasilien. Alles ist gigantisch in Foz do Iguaçu - die größten
Wasserfälle der Welt, ein riesiger Nationalpark und das gewaltigste
Wasserkraftwerk der Erde. Je nach Jahreszeit sind es 150-270 Wasserfälle bzw.
300-6.500m³/Sek., die aus einer Höhe von 40-90m unter brausendem Getöse in
die Tiefe stürzen und durch den Sprühdunst ständige Regenbogen erzeugen. Der
Punkt wo die Gewässer die grösste Fülle erreiche, ist als die Teufelsschlucht
bekannt.
Die Gegend umfasst noch eine der am Besten erhaltenen Urwälder des Landes,
reich an Bromelien, Orchideen, Zedern und Araukarien. Im Nationalpark von Iguaçu
gibt es auch Sperber, Spechte, Eulen, "Macucos" und Reiher, sowie Säugetiere
wie "Quatis", Affen, Tapie, Otter und "Ariranhas".
Sehenswürdigkeiten im Bundesstaat Minas Gerais
Auch
wenn der Name übersetzt "Allgemeine Minen" bedeutet, ist der
Bundesstaat übersät von Kolonialstädten, in denen die Zeit stehengeblieben
zu sein scheint. Ihre brocken Kirchen und Kunstwerke stellen über die Hälfte
der nationalen Monumente Brasiliens dar.
In Minas Gerais gibt es einige Grotten, die von der Hauptstadt aus mit dem Bus
gut zu erreichen sind: im 72km entfernten Rei do Mato, die 40km entfernte
Gruta da Lapinha, die sich über 511m erstreckt und in 40m Tiefe liegt. In
dieser Grotte wird die Ausstellung "Archäologie und Mineralien"
gezeigt. Eine weitere Grotte befindet sich 125km entfernt bei Cordisburgo, die
Gruta do Maquiné. Sieben unterirdische Tropfsteinhöhlen mit schönen
Stalaktiten und Stalagmiten werden über ein Wegesystem über 440m miteinander
verbunden.
Ein weiterer schöner Ausflug ins Landesinnere führt zu den Stauseen Três
Marias, die allerdings 250km entfernt liegen. Das Stauseengebiet der Größe
von 1.250km², Wasser des São Francisco und Paraopeba, bietet die Möglichkeit
zum Fischen, ebenso wie die durch das Stauen des Rio Grande entstandenen
Stauseen von Furnas.
In Minas Gerais findet sich weitere Besonderheit. Im Süden des Staates gibt
es mineralhaltige Quellen mit Kohlensäure, Magnesium, Schwefel und Eisen, um
die sich sehr beliebte Thermalbäder entwickelt haben.
Ouro Preto |
Ouro Preto |
Ouro Preto,
Stadt mit "goldener Vergangenheit (Das schwarze Gold)" entwickelte
sich im 17. und 18.Jh. zum Zentrum des Brasilianischen Barock und zählt heute
zu den meistbesuchten Städten des Landes. Das malerische, in die Berge
Hineingebaute Ouro Preto steht heute unter Denkmalschutz und zählt zum
Weltkulturerbe der UNESCO. Für die anstrengende Wanderung bergauf und bergab
durch die in einer Höhe von 1.100m gelegene Stadt wird man aber durch
zahlreiche sehenswerte Bauten aus der Kolonialzeit belohnt.
Belo Horizonte, die Hauptstadt, die einen "schönen Horizont"
verspricht, wäre ohne die Barockstädtchen im Hinterland von Minas nur für
Geschäftsreisende interessant. Man sollte dieser Stadt ruhig ein wenig Zeit
widmen. Die Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum kann man leicht zu Fuß
besichtigen, beginnend am Platz der Freiheit "Praça da Liberdade".
Hier steht der Regierungspalast "Palácio do Governo" und die
Stadtbibliothek "Biblioteca Pública". Auf diesem Platz trifft sich
jung und alt, besonders viel los ist an den Markttagen. Freitag ist
Blumenmarkt, samstags Antiquitäten-, und sonntags Kunsthandwerkmarkt; natürlich
gibt es jeweils auch diverse Köstlichkeiten der regionalen Küche zu
probieren.
Die Stadt Diamantina, 5½ Stunden Fahrt nördlich von Belo Horizonte, ist
umgeben von rostfarbenen Hügeln, die sich zu einem Felsplateau erheben. Die
weißgestrichenen Häuser und Kirchen drängen sich an den Hügel. Diamantina
war der Hauptsitz des Diamantenhändlers João Fernandes und seiner Sklavin
und Geliebten , Xica da Silva. Die farbenfrohe Kirche Nossa Senhora do Rosário
gleich bei der Carmo-Kirche wurde allein von Sklaven erbaut, und die
Holzfiguren der Heiligen sind schwarz. Draußen haben die Wurzeln eines Baumes
das Holzkruzifix der Rosário-Kirche gespalten. Laut Überlieferung wurde ein
des Diebstahls bezichtigter Sklave trotz Unschuldsbeteuerungen dort
hingerichtet. Den Zuschauern sagte er, daß "hier etwas Ungewöhnliches
zum Beweis meiner Aufrichtigkeit passieren wird". Bald darauf fing das
Kreuz an zu treiben, und es entstand ein kräftiger Baum. Gegenüber der
Kathedrale von Diamantina ist das informative Diamantenmuseum mit alten
Bergbaugeräten, Dokumenten und Mobiliar. In einem Hinterzimmer sind
grauenerregende Foltergeräte für Sklaven aufbewahrt.
Marktplatz in Diamantina |
Goldwäscher in Diamantina |
Salvador de Bahia - "Cidade do Salvador da Bahia de Todos os Santos"
"Salvador - Stadt der Geheimnisse und Stadt aller Heiligen"
In der Hauptstadt Bahias - Seismozentrum afrobrasilianischer Lebensart - sind die Wurzeln der afrikanischen Vorfahren lebendig: in einer einzigartigen Küche, in Festen voll religiöser Inbrunst und dem grössten Strasseskarneval der Welt. Schwarze Götter mischen sich im grössten katholischen Land friedlich unter christliche Heilige, und mit 76 Kirchen setzt sich Salvador an die Spitze aller brasilianischen Städte.
Salvador
- bis heute die "schwärzeste" Stadt Brasiliens - wurde den
sudanesischen Nagô und ihrer Kultur zur neuen Heimat: Zwei Drittel der 2,2
Mio. Einwohner sind Nachkommen früherer Sklaven, die mystische Rituale und Götter
aus Afrika mitbrachten. Weder Sklaverei und Zwangstaufe noch Verstädterung
haben die Kulte verschwinden lassen. Im Lauf der Jahrhunderte haben sie mit
dem katholischen Glauben und indianischen Ritualen eine eigenständige Kraft
geformt.
Salvador hat mit
Abstand die saubersten Kirchentreppen der Welt. Eine der unzähligen Feste,
Prozessionen und Feiern sind die "Lavagens", die Reinigungen der
Stufen vor dem Portal. Und da es so viele Kirchen gibt, wird ständig
gereinigt, geputzt und gefegt. Tief im Volksempfinden verwurzelt sind diese
Ehrungen, welche den afrikanischen Göttern ebenso zuteil werden wie den
katholischen Heiligen der jeweiligen Kirche.
Die Menschen sind bekannt für ihre Lebensfreude, ihre Lust am Musikmachen und
am Tanzen. Es finden häufig spontane und ausgelassene Feste statt, die sehr
beliebt sind und bei denen es nicht selten recht wild zugeht. Zur gleichen
Zeit kann man sehen, wie bei Candomblé-Zeremonien die Hänge der Hügel
beleuchtet und in den Strassen Capoeira sowie Afoxé getanzt werden. Durch die
Restaurierung des historischen Zentrums sind zudem Gegenden wiederbelebt
worden, die vorher als gefährlich und als Gebiete galten, die man als Tourist
besser nicht betreten sollte.
Salvador liegt
an der südlichen Spitze einer Halbinsel in der Form eines V an der Öffnung
der Baía de Todos os Santos. Sie ist einerseits umgeben vom Atlantik und
andererseits von der Allerheiligenbucht, einem ausgedehnten Hafen, der
Dutzende von tropischen Inseln und nicht weniger als 21 Provinzen beherbergt.
Eine steile Klippe unterteilt Salvador in zwei Teile. Sie heissen Cidade Alta
"Oberstadt" sowie Cidade Baixa "Unterstadt" und sind durch
die Palno-Inclinado-Drahtseilbahn, den Elevador Lacerda und einige sehr steile
Strassen "Ladeiras" miteinander verbunden.
Grosse Alleen und Boulevards prägen das Stadtbild ebenso wie die
beeindruckenden Gebäude. Im Kern der Metropole, der Altstadt Pelourinho, die
man als Kulturerbe der Menschheit ansieht, dominiert die koloniale
Architektur. In den gepflasterten Strassen befinden sich einige der schönsten
Kirchen der Neuen Welt - die goldene São Francisco, die majestätische
Basilika-Kathedrale und die Rosário dos Pretos, wobei letztere den ersten
Schwarzen in Brasilien gewidmet ist.
Vor dem Elevador Lacerda hat man von der Praça Tomé de Souza - benannt nach
dem ersten Gouverneur der Kolonie - einen schönen Blick über Unterstadt,
Hafen und Bucht auf die Itaparica-Insel. Abends treffen sich hier Liebespärchen,
um den Sonnenuntergang zu geniessen.
Die Praça Municipal, wie der Platz ebenfalls heisst, war Zentrum der ersten
Stadtgründung Salvadors. An der Stelle des schneeweiss getünchten Palácio
Rio Branco mit den Stuckadlern, den griechisch-römischen Säulen und seinem
verglasten Rundkuppelturm stand einst die Casa do Governo (1549).
Der historische Teil von Salvador kann leicht zu Fuss besichtigt
werden. Planen Sie aber gut zwei Tage für die Besichtigungen der Kirchen, Häuser
und Museen aus dem 16. und 17.Jh. ein. Der wichtigste Teil des
Kolonialviertels von Salvador erstreckt sich vom Praça Castro Alves entlang
der Rua Chile und der Rua da Misercórdia zum Praça da Sé und zum Terreiro
de Jesus, von dort weiter hinunter durch den Largo Pelourinho und wieder
bergan zum Largo do Carmo.
Cidade Alta:
Die
Cidade Alta ist das historische Bahia. Auf hügeligem, unebenen Grund erbaut,
war der Standort der ersten Siedlung nach verteidigungstechnischen
Gesichtspunkten gewählt worden, um die die neue Hauptstadt vor Angriffen von
Indianern zu schützen. Die wichtigsten Bauwerke - Kirchen, Kloster,
Verwaltungsgebäude sowie die Häuser der Händler und Landbesitzer - wurden
oben auf den Hügeln errichtet.
Die Stadtteile Terreiro de Jesus, Pelourinho und Anchieta stammen noch aus der
Kolonialzeit und sind voll von Kirchen und Häusern aus dem 17.Jh.; diese
Gegenden wurden 1993 restauriert.
Der Terreiro de Jesus ist einer der zentralen Plätze der Altstadt. Händler
verkaufen an kleinen Ständen ihre Souvenirs - insbesondere Hängematten,
Spitzendecken und -kleider, Musikinstrumente, Ketten aus Muscheln oder Samen;
Schuhputzer warten auf Kunden; Capoeirista zeigen ihre Geschicklichkeit im
Kampf und lassen sich gegen Bezahlung fotografieren. Um den Platz herum bieten
zahlreiche Bestattungsinstitute Särge in allen Grössen und Ausführungen an.
Daneben präsentieren Schmuckläden ihre Schätze. In der Mitte des Platzes
sprudelt Wasser aus einem Brunnen über vier Statuen, die die vier wichtigsten
Ströme Bahias darstellen.
Vom Praça da Sé und gleich um die Ecke sieht man den Praça Tomé de Souza
und ein grosses Gebäude in Pastell-Rosa aus der Kolonialzeit, genannt Palácio
Rio Branco. Ganz in der Nähe stösst man auf den Lacerda-Aufzug. Einige Häuserblocks
weiter erreicht man den Praça Castro Alves, den Mittelpunkt der
Karnevalfeiern. Von hier verläuft die Hauptstrasse, die Avenida 7 de Setembro,
parallel zur Bucht, bis sie den Atlantik und den Stadtteil namens Barra
erreicht, wo sich die meisten Hotels und Bars der mittleren und oberen Klasse
befinden.
Cidade Baixa:
Seit Kolonialzeiten haben sich in der Cidade Baixa um die Hafengegend
Handel und Gewerbe etabliert. Bis ins 18.Jh. bestand die Unterstadt nur aus
einem einzigen Strassenzug, erst danach wurde das Handelsviertel durch Aufschüttungen
verbreitert.
Ausgangspunkt ist wieder der Elevador Lacerda - jedoch am unteren Ausgang.
Nach links sind es rund 200m bis zur Igreja Conceicão da Praia (1739-1870),
deren Name "Kirche der Unbefleckten Empfängnis am Strand" auf ihren
ehemaligen Standort hinweist. Die Kirche spielt eine wichtige Rolle bei
zahlreichen religiösen Feiern in Salvador. Hier beginnt am 01.Januar die
Schiffsprozession zur Igreja da Boa Viagem auf der Halbinsel Itapagipe und die
Lavagem de Bonfim am vorletzten Donnerstag im Januar.
Gegenüber der Igreja Conceicão da Praia, direkt am Wasser, liegt das Hafenamt, stets bewacht von Kadetten in weissen Uniformen. Daneben steht die grosse Brunnenplastik aus dem Jahre 1970 von Mário Cravo Júnior. Im Volksmund wird die pralle Skulptur "A bunda do prefeito - der Hintern des Bürgermeisters" genannt. |
Im kleinen
Hafen legen heute nur noch Segel- und Fischerboote an. In der Mitte des
Hafenbeckens ragt eine flache, runde Festung aus dem Wasser, das Forte São
Marcelo (1650), dessen Turm nicht höher als die ihn umgebene Mauer ist. Die
Kaserne wurde später zum Gefängnis für politische Gefangene umgebaut:
Rebellen, Republikaner, aber auch portugiesische Truppenführer aus anderen
Bundesstaaten sassen dort ein.
Direkt an der Hafenstrasse befindet sich der Mercado Model auf der Praça
Cairu. Dieser Folkloremarkt fiel bereits zweimal den Flammen zum Opfer. Heute
finden sich unter dem Dach des alten Zollhauses ein riesiges touristisches
Einkaufszentrum für Folklore, ein paar Stehbars seitlich des Eingangs,
Restaurants mit bahianischer Küche, von deren Terrasse man einen schönen
Blick auf den Hafen geniest, sowie eine Bühne, auf der Capoeiristas ihre
Kunst für Touristen aufführen.